Das Kärlingerhaus befindet sich in den Berchtesgadener Alpen im Berchtesgadener Land. Um die "Hütte" zu erreichen gibt es einige Wege - unser Weg führte uns von St. Bartholomä in Richtung Schrainbachfall, durch das Schrainbachtal, hinauf Richtung Saugasse (hier hatte Andy einen Mordsrespekt vor den 32 Serpentinen - 300 Höhenmeter auf 600 Meter Weg auf einer schluchtartigen Steilrinne mit bis zu 40% Gefälle), in das Weidegebiete der ehemaligen Oberlahner Alm, weiter zum Hochplateau und letztlich zum Kärlingerhaus.

Den kompletten Weg, immerhin 1.000 Höhenmeter legten wir in gut 5h zurück. Dann endlich wurden wir vom Pfeifen der Murmeltiere begrüßt. Auf der letzten halben Stunde hatte Niklas große Probleme mit der Höhe. Während Andy und Josy vorweg gingen um unser reserviertes Zimmer in Empfang zu nehmen - blieb ich mit Niklas bei jeder schattigen Möglichkeit stehen. Er ruhte sich dann jeweils für ein paar Minuten aus, trank einen Schluck und dann ging es wieder ein paar Meter weiter.

Fast am Ziel kamen wir noch an einem kleinen Schneefeld vorbei. Die Überlegung die dampfenden Füße hineinzuhalten verwarfen wir ganz schnell. Schließlich wollten wir ja auch irgendwann einmal ankommen und gingen tapfer weiter.

Nach einer letzten Gabelung, direkt hinter einer Abbiegung breitete sich ein unglaublich schönes Hochplateau vor uns aus. Niklas war unendlich froh und eigentlich konnte der Lohn nicht schöner sein. Echte Murmeltiere begrüßten ihn mit einem typischen Pfeifen. Man konnte Niklas Stolz ansehen - er hatte es doch noch geschafft. Ziemlich erschöpft aber unfassbar zufrieden freute er sich über die Begrüßung und grinste über das gesamte Gesicht. In diesem Moment war er der Natur und den Bergen und seiner Heimat ganz nah. Man sah ihm die tiefe Verbundenheit an und es war klar, dass das nicht seine letzte Bergwanderung war. Er war dahoam und nur das zählte.

Direkt hinterm Kärlingerhaus liegt der bekannte Gebirgsee, der Funtensee. Deutschlands kältester Ort - aber im Sommer oder auch Frühsommer ist davon nichts zu spüren. Selbstverständlich sind Josy und Niklas mit den Füßen oder sagen wir mit den Knien drin gestanden. Wann hat man schon mal die Gelegenheit in einem Gebirgssee die Füße zu kühlen. Der See hat eine Tiefe von 5 1/2 Meter.

Auf der Sonnenseite vom Haus saßen wir nach dem Essen und dem Beine kühlen noch auf einer Bank und haben Pachisi gespielt. Blöderweise hatten wir unseren Würfel in Buch vergessen - aber Gott sei Dank konnte man einen Würfel aus einer Spielebox ausleihen. Dummerweise haben wir den Würfel eingesteckt und vergessen wieder abzugeben. Also ein Grund mehr noch einmal zum Kärlingerhaus zu gehen.

Nach einer eher kurzen Nacht in unseren Hüttenschlafsäcken ging es nach einem reichlichen Frühstück wieder zurück zum Königssee. Wir waren nach knapp 4h wieder an unserem Ausgangspunkt und nach der Überfahrt waren wir zügig wieder am Auto. Am frühen Nachmittag hatte uns Buch wieder.